GETAWAY
C**W
Überraschend gut und eingängig
Ich bin nicht der typische Fan der Red Hot Chili Peppers. Ich habe sie eigentlich erst mit "Californication" 1999 entdeckt und schätzen gelernt. Auf diesem Album und insbesondere auf "Stadium Arcadium" haben mir besonders die ausgefallenen Gitarrenideen von John Frusciante gefallen, der jetzt - 2020, nach mehr als zehn Jahren Abwesenheit - kürzlich wieder zu den Peppers zurückgekehrt ist. In der Zwischenzeit war Josh Klinghoffer Gitarrist, und das - wie jetzt feststeht - nur für zwei Alben: Für "I'm With You" von 2011 und "The Getaway" von 2016.Diese beiden Alben klingen daher zwangsläufig etwas anders als die Alben mit John Frusciante - eher poppiger, eingängiger, nicht ganz so funkig und daher insgesamt etwas "weicher". Allerdings: Wer genau hinhört, erkennt, dass Josh Klinghoffer vielleicht nicht die spektakulären, bizarren, harten Gitarrenfiguren bevorzugt, dass er aber mit Zurückhaltung und Finesse und, ja, viel "Geschmack" wahre Gitarrenwelten zaubern kann.Auf "The Getaway" kommt das aus meiner Sicht vor allem in den Songs "The Getaway" gleich am Anfang, in "Goodbye Angels" (sehr schöne Melodie), "The Longest Wave" und auch in "Encore" zum Ausdruck, in denen mit sparsamen Mitteln sehr schöne, eingängige, aber nicht simple Melodien und viele melodische "soundscapes" geschaffen werden. Ein bisschen mehr zur Sache geht es bei "Dark Necessities", dem schon genannten "The Getaway" oder bei "Go Robot", alles melodisch, aber dennoch druckvoll. Ich persönlich mag dieses Album genauso gerne wie "I'm With You", die Stimmung ähnelt sich. Insgesamt sind beide Alben in der Rückschau von hoher Qualität, die auch auf das Gitarrenspiel von Josh Klinghoffer und seine geschmackvollen "Licks" zurückzuführen ist. Er ist daher sehr viel mehr als ein Lückenbüßer für John Frusciante, sondern Teil dieser doch recht langen Spätphase. Sehr zu empfehlen.
D**N
Von Profis gemachte Langeweile
Nicht wenige behaupten, die Luft sei bei den Red Hot Chili Peppers schon nach "Blood Sugar Sex Magik" (1991), spätestens aber nach "Californication" (1999) raus gewesen. Zwar finde ich auch, dass die Band ihre besten Alben vor der Jahrtausendwende rausgebracht hat, doch "Stadium Arcadium" (2006) hat mir trotz mehrerer Längen recht gut gefallen. 2016 kam dann das elfte Chili-Peppers-Album "The Getaway" - und das stützt leider die eingangs genannte These. Es ist gar kein Problem, dass die Songs im Schnitt eher ruhig und zurückhaltend sind, denn ruhige Songs schreibt diese Band schließlich schon seit Ewigkeiten So wild wie auf "Mother's Milk" (1989) oder gar den Werken davor wird's garantiert nie wieder zugehen. Nein, der Knackpunkt ist: Die Lieder sind fast durch die Bank langweilig.Okay, es ist Langweile auf hohem Niveau, das muss ich zugeben. Aber eben Langeweile. Wenn am Ende von "Goodbye Angels" dann doch mal der Funk Rock aus früheren Tagen durchbricht, denke ich mit: Jawoll, davon hätte ich gern mehr gehabt! Und wenn schon nicht das, dann wenigstens mehr Ohrwurm-Refrains wie in "Go Robot". Aber nö, is' nicht. "The Getaway" ist unterm Strich ein lahmes Pop-Album, das auch nicht stören würde, wenn es als Hintergrundbeschallung im Supermarkt läuft. Weil es kompetent gemacht ist und zumindest ein paar gute Momente hat, reicht es gerade so für drei Sterne.
W**S
Mittreiben, Davontreiben...
Manchmal möchte man einfach nur die Musik genießen und die passende Anzahl an Sternen anclicken, statt noch darüber zu reden, zu schreiben. Wie gesagt, man genießt ja gerade die Musik, lässt sich hineinfallen und dann soll einen das Tippen in den Tag zurück holen? Mit einem Seufzen liest man dann zudem, wie irgendwer zum neuen Album irgendwas von „früher“ schreibt... Ich mache es daher kurz. Wer von einem Künstler, von einem Musiker erwartet, dass er 30 Jahre lang das Gleiche macht, der hat falsche Erwartungen. Blickt mal auf euer eigenes Leben, läuft das über die Jahrzehnte stets gleich, in einer endlosen Wiederholungsschleife ab?Dabei gibt es gar keinen Grund, von „The Getaway“ enttäuscht zu sein. Das sind unverkennbar und ohne jeden Zweifel die Chili Peppers. Hier etwas geschmeidiger, gleitender, mit weniger Härten als „früher“, als vermeintlich sowieso alles besser war. Aber ich für meinen Teil bekomme auch mit diesem Album eines geliefert, das zielstrebig bei mir andockt, etwas in mir zum Anklingen bringt, was sich immer und -nach all der Zeit noch immer- zuverlässig bei RHCP einstellt. Ein melancholischer Grundton, der aber immer auch versöhnlich ist. Und damit soll es auch genug sein, bevor ich dieses schöne Album zerrede. Ich lasse es jetzt ein weiteres Mal durchlaufen, mache die Augen zu und lasse mich mittreiben, davontreiben...
A**R
"Zeigefingeralbum"
Beim ersten "durchhören" war ich ein bisschen verstört- so viele moralische Botschaften. Aber das zeichnete sich bereits bei den letzten Alben ab. Mittlerweile gehört das Album zu meinen Lieblingen von RHCP; wenn auch "By the Way" unübertroffen bleibt. Die Texte regen, wie bereits erwähnt zum Nachdenken an. Der heutigen Zeit sehr angepasst. Nichts desto trotz kann die Platte auch mit witzigen Nummern auftrumpfen - mein absoluter Favorit "I Robot"- da muss man einfach lauthals mit singen. Absolute Kaufempfehlung für alle RHCP-Fans, aber auch für Hörer auf der Suche nach guten Beats sind (na ja das konnte RHCP schon immer bieten :D ).
H**I
Das Album vertreibt den Regen
Nach wochenlangem Dauerregen kommt dieses Album wie der pure Sonnenschein.Es ist groovig und für mich schon jetzt das Album des Sommers. Je öfter ich es höre um so genialer finde ich es.Es ist einfach schön wenn man mal wieder etwas auf die Ohren bekommt. Weiterentwickelt finde ich hier die falsche Wortwahl. Wie soll sich eine so geniale Band wie die Peppers weiterentwickeln. Sie schaffen es bei jeder Platte etwas völlig neues rauszuhauen und trotzdem hört man beim ersten Anspielen, dass es die Peppers sind.Mir jedenfalls macht diese Platte einen riesen Spass und ich freue mich schon darauf sie endlich auf einer richtigen Sommerparty auflegen zu können.
Trustpilot
3 weeks ago
3 days ago